Smart and Healthy Living / Fraunhofer IZM

Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Langlebige Geräte werden gewünscht aber nicht behalten

Moderne Elektronikgeräte werden mit einem hohen Einsatz von Ressourcen und einem erheblichen Ausstoß von Emissionen hergestellt. Je länger sie leben, desto eher rechtfertigen sich diese ökologischen Kosten. Welchen Einfluss hat das Konsumverhalten auf das Leben der Geräte?

© MEV
Trotz stetig wachsenden Umweltbewusstseins, gelten elektronische Neugeräte als sozial erwünscht.

Damit hat sich eine aktuelle Umfrage der TU Berlin und des Fraunhofer IZM befasst.

Werden Konsumentinnen und Konsumenten nach ihren Einstellungen und Absichten gefragt, gibt es Anlass zur Hoffnung für die Ökobilanz. Denn Geräte möglichst lange zu nutzen ist sozial erwünscht. Im Rahmen der Studie untersuchte die Forschungsgruppe »Obsoleszenz als Herausforderung für Nachhaltigkeit «Erwartungen und Erfahrungen mit Nutzungs- und Lebensdauern bei Elektronikprodukten. Ein Großteil der Befragten gab an, elektronische Geräte möglichst lange zu nutzen, um damit die Umwelt zu schonen. Dennoch ist der Grund für den Kauf eines Neugerätes in vielen Fällen nicht das defekte Altgerät. Als »Newism« wird der Glaube daran bezeichnet, dass das Neue besser ist als das Alte. Das Neue wird als begehrenswert betrachtet, es gilt als sozial anerkannt und vermittelt positive Gefühle.

Insbesondere bei Smartphones werden mit Neugeräten auch technologische Weiterentwicklungen verbunden. Als vorläufiges Fazit betont Gruppenleiterin Prof. Melanie Jaeger-Erben vom Fraunhofer IZM: »Um einen nachhaltigeren Konsum von Elektronikgeräten zu fördern, braucht es keine Appelle an das Gewissen oder Verantwortungsgefühl. Vielmehr gilt es, die Handlungskosten für längere Nutzungsdauern zu verringern.«

 

Unter dem Titel »Electronic Goes Green« veranstaltet das Fraunhofer IZM zwischen dem 1. und 3. September 2020 die weltweit größte Fachtagung zum Thema »Umwelt in der Elektronik«.  Mehr Informationen finden Sie hier: https://electronicsgoesgreen.org/.

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