Landwirtschaft 4.0 in Portugal

In Lissabon haben die Fraunhofer-Gesellschaft und die portugiesische Forschungsförderorganisation FCT (Fundação para a Ciência e a Tecnologia) eine Absichtserklärung zur Erforschung neuer Technologien für die Landwirtschaft unterschrieben. Eine Taskforce, an der auch das Fraunhofer IKTS beteiligt ist, entwickelt mögliche Einsatzgebiete und Anwendungsszenarien für solche Technologien und ebnet somit den Weg für die »Landwirtschaft 4.0«.

© MEV Verlag
Fraunhofer und FCT entwickeln Technologien für die »digitale Transformation« der Landwirtschaft.
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Das Vorhaben zur »Präzisionslandwirtschaft« soll unter anderem den Anbau von Wein nachhaltiger und effizienter gestalten.

Ideen und Ziele

Ziel der Kooperation ist es, die Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Flächen noch effektiver und nachhaltiger zu gestalten. Dabei spielen neben der effizienten Bewirtschaftung auch Aspekte wie gezielte Schädlingsbekämpfung oder kontrolliertes Pflanzenwachstum eine Rolle.

Dafür ist eine Modernisierung der Landwirtschaft durch den Einsatz neuartiger IT-Technologien und Software nötig. Für diese »digitale Transformation« soll auf Daten von Weltraumsatteliten und Drohnen, die über die Anbauflächen fliegen, zurückgegriffen werden. Ebenso werden zukünftig auch die landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuge über eingebaute Sensoren zum Sammeln relevanter Daten verfügen. Bei dieser neuen Generation landwirtschaftlicher Maschinen wird es sich um kleine elektrisch betriebene Schwarmfahrzeuge handeln, die die Felder weitestgehend eigenständig bewirtschaften.

Für die Evaluation und Interpretation der Daten sollen Apps für Tablet und Smartphone entwickelt werden. Mit deren Hilfe können dann beispielsweise Bewässerungssysteme optimiert oder nachhaltige Kreislaufsysteme der Pflanzennährstoffe aufgebaut werden. Die dafür notwendige Technik soll im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft möglichst energieeffizient sein.

Geplante Feldtests

Die zu entwickelnden Technologien müssen sich – im wahrsten Sinne des Wortes – in Feldtests beweisen. Hierzu sind Versuche auf Weinbergen sowie Gemüse- und Getreidefeldern im Großraum Porto geplant. Das Vorhaben wird somit auch viele Arbeitsplätze schaffen.

Fraunhofer Center AICOS in Porto

Seit 2008 unterhält die Fraunhofer-Gesellschaft zusammen mit der Universität Porto das Fraunhofer Center for Assistive Information and Communication Solutions AICOS in Porto. Dieses Zentrum spielt beim Vorhaben zur Präzisionslandwirtschaft eine wichtige Rolle, insbesondere durch sein Know-How bei den Informations- und Kommunikationstechnologien. Dadurch wird auch die wissenschaftliche Zusammenarbeit innerhalb der EU weiter gefördert.

 

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